Auch wenn die alljährlichen Demonstrationen rund um den 13. Februar schon länger zurückliegen, gibt es noch immer Gesprächsbedarf. Seit Jahren organisiert das Bündnis Dresden Nazifrei die Proteste gegen die Naziaufmärsche zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens im zweiten Weltkrieg. Dieses Jahr fanden die größten Demonstrationen am 15. Februar statt. In den Medien wurde über weitestgehend friedliche Proteste von allen Seiten berichtet, Dresden Nazifrei sieht das anders. Im Fokus stehen dabei jedoch nicht rechte DemonstrantInnen, sondern vielmehr die Polizei.

Besonders erschreckend war das Level, die Polizisten haben nicht nur körperlich, sondern auch verbal sehr aggressiv auf uns reagiert.

Silvio Lang

Am 11. März übergab das Bündnis eine Dokumentation von Polizeigewalt rund um die zurückliegenden Demos an VertreterInnen des sächsischen Landtags. Wir haben mit Silvio Lang, Pressesprecher des Bündnis Dresden Nazifrei, über diese Dokumentation gesprochen.

Doch Dresden ist nicht mehr nur im Februar Schauplatz großer Demonstrationen. Seit Monaten spazieren die selbst ernannten RetterInnen des Abendlandes durch die Stadt, ihre Zahl steigt seit Jahresbeginn wieder. Ganz im Gegensatz zu den GegendemonstrantInnen. In Dresden ist beim Protest gegen Pegida scheinbar die Luft raus. Die Zahl der TeilnehmerInnen an Gegendemos oder Postplatzkonzerten ist im unteren dreistelligen Bereich angekommen.

Der zweite Teil des Interviews mit der Frage nach dem Grund für die schrumpfenden Gegenproteste und über Pläne für die kommenden Wochen.