An einem Freitagmorgen stehe ich um 8 Uhr vor der Alten Mensa, denn hier bin ich mit Kathrin Nguyen, der Serviceleiterin verabredet. Sie wird mich ein bisschen herum führen und mir zeigen, was den Bereich Service ausmacht.

Alles sauber?
Der Tag startet mit einem Rundgang durch die sanitären Anlagen der Mensa, welche täglich vor Geschäftsbeginn geputzt werden. Mit dabei ist Frau Franz von der Fremdfirma, welche die Reinigung übernimmt. Zuerst werden die Gästetoiletten, dann die Damen- und Herrenumkleiden auf ihre Sauberkeit geprüft. Jede kleinste Ecke wird auf Staub, Dreck, Beschmierungen oder Aufkleber kontrolliert. In der Herrenumkleide stoßen wir auf Frau Wagner, die gerade die Duschen säubert. Kurz mit ihr gequatscht, geht es weiter in die Speisesäle und in den Bereich der Essensausgabe. Auch hier wird geschaut, ob alles sauber ist.

Termine, Termine!
Nachdem der Rundgang abgeschlossen ist und wir uns von Frau Franz verabschieden, steht schon der nächste Termin an. Herr Meier von der Fremdfirma, welche die Mitarbeiter für den Abwasch stellt, spricht mit Frau Nguyen über ihre Zufriedenheit mit den Mitarbeitern.

Nun bleibt etwas Zeit, um Frau Nguyen ein paar Fragen zu stellen. So erfahre ich zum Beispiel, dass es täglich 6 000 Essensteilnehmer gibt, die vor allem in der Zeit von 12 bis 13 Uhr und 17 bis 19 Uhr mensen gehen. Das beliebteste Gericht unter den vielen Gästen ist dabei natürlich:

Schnitzel mit Pommes oder Currywurst. Das funktioniert auch immer ganz gut.

Kathrin Nguyen, Serviceleiterin

Die Produktion des Essens verläuft über die Einteilung in Chargen, denn so kann man Essensreste am Besten vermeiden. Bei der Essensausgabe werden die Speisen dann in 70° Celsius heißen Wasserbecken schön warm gehalten. Wer gern etwas mehr auf dem Teller haben möchte, dem sei dies zumindest bei den Beilagen gegönnt – mehr Fleisch darf sich nicht genommen werden.

Des Weiteren erfahre ich auch, wie der Abwasch abläuft: Die Studierenden legen ihr Geschirr auf das Band und sortieren den Papiermüll aus. Anschließend wird das Tablett durch das ganze Haus hinunter in den Abwasch-Bereich transportiert, wo Mitarbeiter die Essensreste entfernen. Danach geht es in die Reinigungsmaschine, wo das Geschirr sauber und getrocknet wieder heraus kommt. Die Abwasch-Mitarbeiter haben allerdings größte Mühe bei überbackenen Gerichten.

Am stressigsten ist es, wenn es die Älpler Makkaroni gibt oder wenn es Käsespätzle gibt, weil […] sie sind alle mit Käse überbacken. Und dann backen alle Einsätze an den Rändern ein und wenn das dann wieder in den Abwasch runter geht, muss man wirklich schon echt viel Kraft aufwenden, um das wieder sauber zu bekommen.

– Kathrin Nguyen, Serviceleiterin

Immer ein offenes Ohr!
Den Service-Mitarbeitern macht vor allem der Kontakt zu den Studentinnen und Studenten Spaß. Oft wird ein kurzes Gespräch über Uni oder Privates gehalten, wodurch einige MitarbeiterInnen auch schon bekannt sind. Gerade in der Prüfungszeit merkt das Personal, dass die Studieren angespannt sind und den Kopf voll haben, weshalb es manchmal nicht einfach ist, ihnen alles Recht zu machen. Auch zu Anfang des Wintersemesters, wenn die neuen Erstis kommen, müssen sich die Service-Mitarbeiter um deren Probleme mit E-meal-Karte und Co kümmern. Doch über die Zeit lernt man damit umzugehen und entwickelt eine gewisse Sensibilität für die Sorgen und Nöte der Studierenden.

Die sprechen dann auch mit den Gästen immer ganz gerne mal. Auch so über Prüfungssachen oder vielleicht auch über Privatsachen […] Und da haben die dann auch so eine Bindung zu uns. Also viele kennen uns schon.

– Kathrin Nguyen, Serviceleiterin

Feueralarm!
Nach dem mein Besuch in der Alten Mensa schon fast vorüber ist, geht plötzlich der Feueralarm los. Alle rennen raus auf die Straße. Doch keine Panik, es war nur eine unangekündigte Übung. Das Personal bekommt daraufhin erklärt, wie man sich im Notfall zu verhalten.

 

Da die Zeit immer näher rückt und so langsam die Uni ruft, muss ich mich von Frau Nguyen verabschieden und bedanke mich für ein paar sehr spannende Stunden.

Mehr zum Alltag unserer Alten Mensa erfahrt ihr in den ersten drei Teilen unserer Mensa-Reihe: Wie die Zutaten in die Mensa kommen, und wie wild es in der Küche zugeht.