Craig Finn hat in seiner langandauernden Karriere schon in vielen Bands gespielt, unter anderem in The Brokerdealer, Lifter Puller und The Hold Steady. Seit 2012 spielt er solo und hat zuletzt 2015 sein Album Faith in the Future veröffentlicht.

Auf seiner dritten Platte als Craig Finn, getauft auf den Titel We All Want The Same Things, schafft er nun auf zehn Songs zehn kleine Universen, in denen sich akribisch beschriebene Figuren bewegen, die allesamt mit ihren eigenen Problemen, namentlich Abhängigkeit, finanzieller Ruin, Trauer und Nostalgie zu kämpfen haben und sich trotzdem irgendwie durchkämpfen. Doch gescheiterte Träume werden von niemandem so anregend und angenehm ironisch vorgetragen wie von Finn, und so ertrinkt man beim Hören des Albums nicht in Depression, sondern wird gelegentlich sogar zum Mitschnipsen verführt. Am Ende wird es schon irgendwie gehen, mit ein bisschen Hilfe von oben sowieso, wobei die beiläufig auftretetende Spritualität angenehm subtil bleibt. Wenn Finns Charaktere in einer trauergetränkten und alkoholschwangeren Stimmung beiläufig eine allumspannende Kraft in ihrer Umgebung finden und – wenn auch nur für einen Moment – ihre missliche Lage vergessen, fällt es schwer, unbeteiligt zu bleiben. Doch auch für Nebenbeihörer taugt We All Want The Same Things, denn zum ersten Mal seit dem Ende seiner alten Band wagt sich Finn wieder an eine vollbesetzte Band und verpasst dem Album einen frischen, angenehmen Sound. Das Ergebnis klingt mal krachend und orchestral, mal leise und intim und immer nach einem guten Folkalbum. &nbsp
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We All Want The Same Things

BY

Craig Finn

Release

24.03.2017

Label

Partisan Records