Eigentlich wollten die fünf Musiker von Woods of Birnam nach ihrem großen Hamlet-Erfolg mit Album Nummer zwei ein bisschen Abstand von William Shakespeare nehmen. Aber wie in so vielen Fällen kam es auch hier anders als gedacht und so widmen sie neben der neuen Platte sogar einen ganzen Abend dem berühmten englischen Dichter.

Zusammen mit Olaf Opal, der schon Alben von Juli, Fotos und Me and My Drummer produzierte, haben sie in fünf Akten Teile aus Hamlet und Macbeth und Sonette neu erzählt, bebildert und vertont. Mal wird die Hörerschaft von einem Erzähler an die Hand genommen, im nächsten Moment manövrieren uns Streicher ins barocke Zeitalter und dann schreit uns plötzlich ein neurotischer Hamlet ins Ohr. Christian Friedel, der diesmal nicht nur singt, sondern auch Regie führt, sagt, es gebe kein zu viel und er klotze lieber als zu kleckern. Das hört man. Das sieht man. Das spürt man. Und es ist erstaunlich, wie selbstverständlich auch die restlichen Bandmitglieder, Philipp Makolies, Christian Grochau, Ludwig Bauer und Uwe Pasora, sich in dieses künstlerische Gesamtwerk einfinden.

Wie ein riesiges Puzzle kann man sich die musikalische Suche der Band nach dem Kern William Shakespeares vorstellen. Die Umsetzung ist dabei die Lösung. Egal, ob auf der Bühne oder auf CD – am Ende bleibt nur eins: Eine Liebeserklärung an einen Künstler und der Kunst an sich.

Noch mal sehen könnt ihr das Stück am 5. Februar oder 13. Mai im Staatsschauspiel Dresden. Tickets gibt’s ab 11 Euro.