Die Tiefsee jedes Meeres verfügt über dunkle Bereiche, die nie den Sonnenschein gesehen haben. Sie mögen mit ihrer Düsterheit ängstigen, dennoch locken sie mit ihrer geheimnisvollen, fast mystischen Atmosphäre. O, Devotion!, das Debütalbum von Liz Green betörte wie eine Tiefsee. Es schüchterte etwas ein und hinterließ den Hörer mit gemischten Gefühlen. Dabei war eins klar: Das ist das Werk einer echten Künstlerin. Nicht einfach zugängig und in sich gekehrt, jedoch gleichzeitig inspirierend und fesselnd.

Ihre Musik lässt sich nicht einfach einordnen – irgendwo zwischen Jazz, Pop und Blues. Mit einem besonders theatralischen Charakter und einer schlichten, etwas zurückhaltenden Instrumentalisierung wird man in die Intimität eines kleinen Theatersaals versetzt. Der Scheinwerfer zeigt auf die Sängerin. Die Britin lebt ihre Musik. Diese bekommt erst in natura ihre Substanz und erst auf der Bühne wird die Tiefe des Kunstwerkes wirklich leibhaftig. Gleich über der finsteren Schicht des Meeres, in die ersten Zentimeter über der dunklen Tiefe reichen einzelne Sonnenstrahlen.

http://vimeo.com/84847788

Da wo sich die Dunkelheit und das Licht treffen, entsteht pure Schönheit. Da wo Liz Green das Licht zulässt, wird ihre Musik greifbarer und schimmert mit echtem Glanz. Haul Away!, das zweite Album der Künstlerin ist eine an der Grenze der Finsternis versteckte, rare Perle. Treu dem Verspielten und weiterhin undefinierbar zwischen den herkömmlichen Genres, dem Chanson und dem Kabarett.

Immer noch nachdenklich, aber etwas positiver wird die Musik erst richtig hautnah. Eine breite Palette an Instrumenten – Gitarren, Streicher, Klavier, Bläser – rückt in den Hintergrund sobald die Britin ihre zarte und doch so ausdrückstarke Stimme einsetzt. Dann nimmt sie sich wieder zurück, um dem Musikalischen genügend Freiraum zu lassen und dem Hörer die Chance zu geben, begleitet vom Instrumentalen den Gesang nachhallend auf sich wirken zu lassen. Die Perlen waren immer sehr rar und damit überaus kostbar. Gleiches gilt für die Kunst von Liz Green.

Die besonders edlen Exemplare tauchen manchmal nur für einen kurzen Augenblick auf. Ein echter Schatz ist am 13. Mai im Societaetstheater zu entdecken. Liz Green wird dort ein unvergessliches Konzert geben und wir haben 1×2 Freikarten für diesen Abend zu vergeben. Wer gewinnen möchte, schickt uns eine E-Mail mit seinem vollen Namen und dem Betreff „Perle“ an gluecksfee@campusradiodresden.de. Der Gewinner wird in der Funkstube am 1. Mai bekannt gegeben.