Es ist Sommer und damit die Hochsaison für Straßenmusiker. Das gilt vor allem für die Einkaufspromenaden in Dresden. Egal, ob als vollbesetzte Band oder allein mit der Akustikgitarre, ob mit einer rockigen Coverversion im Handgepäck oder einer kreativen Eigenkomposition: Straßenmusiker leben für ihre Musik und wollen sie mit ihrem Laufpublikum teilen.

Doch seit Anfang des Monats ist das nicht mehr so leicht in Dresden. Mit dem 1. August trat nämlich eine neue Regelung für Straßenmusiker in Kraft. Regeln wie festgelegte Stellplätze zum Musizieren, maximal zwei Auftritte pro Woche und eine Genehmigungsgebühr von fünf Euro. Der Protest ist groß! Und wir protestieren mit, indem wir euch Menschen vorstellen, die Musik auf den Straßen der Stadt machen: „Sondernutzungserlaubnis – Straßenmusiker in Dresden“. Redakteurin Lisa macht den Anfang und präsentiert euch die Straßenmusikerband „Moldau“ aus Prag.

Es ist noch nicht lang her, da sind sie gestartet, ohne einen festen Plan, dafür aber mit viel Abenteuerlust und mit ein bisschen zu viel Gepäck für ihren kleinen alten Renault, der schon auf der Autobahn seinen Auspuff verloren hat. Im Kofferraum liegen ein Akkordeon, eine Akustik- sowie Bassgitarre, ein Mikrofon, ein kleiner Verstärker und vier Schlafsäcke.

Die vier Musiker Eliška, Kilián, David und Dalibor spielen erst seit einigen Wochen zusammen, doch das reichte aus, um sich ganz spontan dafür zu entschließen, nach Dresden und Leipzig zu fahren, um dort gemeinsam Musik zu machen. Was für Musik? Dalibor, der Gitarrist von Moldau, beschreibt sie als osteuropäische Musik, die besonders von traditionellen Melodien aus dem russischen und jüdischen Kulturraum geprägt ist. Auch sogenannte Gypsy-Songs zählen darunter, fast vergessene Volkslieder, die nur Straßenmusiker kennen.