Es ist Sommer und damit die Hochsaison für Straßenmusiker. Das gilt vor allem für die Einkaufspromenaden in Dresden. Egal, ob als vollbesetzte Band oder allein mit der Akustikgitarre, ob mit einer rockigen Coverversion im Handgepäck oder einer kreativen Eigenkomposition: Straßenmusiker leben für ihre Musik und wollen sie mit ihrem Laufpublikum teilen.

Doch seit Anfang August ist das nicht mehr so leicht in Dresden. Mit dem 1. August trat nämlich eine neue Regelung für Straßenmusiker in Kraft. Regeln wie festgelegte Stellplätze zum Musizieren, maximal zwei Auftritte pro Woche und eine Genehmigungsgebühr von fünf Euro. Der Protest ist groß! Und wir protestieren mit, indem wir euch Menschen vorstellen, die Musik auf den Straßen der Stadt machen: „Sondernutzungserlaubnis – Straßenmusiker in Dresden“.

Es ist Donnerstagabend, kurz nach 21 Uhr. Die Pragerstraße in der Dresdner- Altstadt leert sich langsam. Die Geschäfte sind geschlossen, Passanten flanieren entspannt die Straße entlang, hier und dort wird noch ein Eis gegessen. Mit vollen Einkaufstüten und ein bisschen müde, laufen die Dresdner in den verdienten Feierabend hinein. Rene Heldmaier, Mitte 20, öffnet seinen Gitarrenkoffer und schließt seine elektronische Gitarre an den Verstärker. Er legt eine Mütze vor seinen selbstgebauten Holzstuhl, nimmt Platz und fängt an zu spielen. Die Sonne kommt noch einmal hervor und melancholische Töne durchdringen die Pragerstraße