Mit ihrem Debütalbum Die Natur greift an konnten Vierkanttretlager 2012 mächtig Eindruck in der deutschsprachigen Rock-Landschaft schinden. Die aus Husum stammende Band schuf mit rauhem, ungeschliffenen Gitarrenrock und Liedern über die Unzufriedenheit und die Schwierigkeiten des Mensch-Seins eine nebelig-graue und bedrückende Atmosphäre.

Drei Jahre später erschien im April 2015 das zweite Vierkanttretlager-Album Krieg und Krieg. Die Platte überraschte mit einer musikalischen Vielfältigkeit, die man nach ihrem Erstlingswerk nicht erwartet hätte. Durch zusätzliche Gitarren- und Orgelelemente klingt das Album in seinen lauten Momenten wütender und brachialer, in seinen leisen noch nachdenklicher als Die Natur greift an. Zudem darf es auf Krieg und Krieg zwischen schweren Rock-Brettern und ruhigen, zurückgenommenen Liedern auch schonmal gehörig grooven.

Es ist unangenehm sich mit Fragen konfrontiert zu sehen, die derjenige, der dir die stellt auch nicht beantworten kann.

Max Richard Leßmann

Nach mehreren Bassisten-Ausstiegen sind Vierkanttretlager seit der Veröffentlichung der Platte auf dem Papier nur noch als Trio unterwegs. Neben Max Richard Leßmann machen Gitarrist Christian Topf und Schlagzeuger Leif Boe die Gruppe komplett. Dank zweier Gastmusiker müssen aber nicht nur auf dem Album, sondern auch auf der Bühne keine faulen Kompromisse gemacht werden.

Beide Alben der Band bestechen durch die gekonnte Kombination von mitreißendem Gitarren-Rock mit fesselnden Texten. Im Interview erklärt Sänger Max Richard Leßmann seine Art zu schreiben, den Reiz von ausbleibenden Antworten und gibt einen Ausblick, worauf sich Vierkanttretlager in Zukunft konzentrieren könnten.