Während der Arbeit an ihrem Debütalbum fiel eine Fensterscheibe aus der Wand des Kellerstudios und zerbrach auf dem Kopf von Bandgründerin JJ Weihl. Die Folgen waren eine dicke Beule, ein Haufen Scherben und der nun offizielle Bandname Fenster. Von diesem eher banalen Namen sollte man sich aber nicht in die Irre führen lassen. Fenster sind ein angenehm ausgeflipptes und unkonventionelles Pop-Experiement

Wie es sich für eine Band aus dem Berliner Untergrund gehört, ist Fenster ein multinationales Projekt und beheimatet Musiker aus Polen, Frankreich, Großbritannien und den USA. Diese bunte Mischung findet sich auch in der Musik der Band wieder. Fenster lassen sich nur schwer einer bestimmten Kategorie zuordnen. Ihr Sound wabert irgendwo zwischen spacigem Folkpop, reverbbeladenem Ambient und hippiesquem Art-Rock hin und her. Ihre Alben sind psychedelische, surreale Soundcollagen, immer etwas verträumt, entrückt und mit einem Klang, wie in Zuckerwatte gewickelt. Synthesizer, Glockenspiele, Flöten und allerlei weitere Instrumente wabern, wogen und wallen durch sphärische Klanglandschaften und ergeben ein wunderbar, flauschiges Sammelsurium an Klängen, Melodien, Rhythmen.

Mit ihrem 2015 erschienen Konzept-Album EMOCEANS löste sich die Band dann noch ein Stück weiter von konventionellen Songstrukturen und Pop-Formaten. Der Clou an der Sache ist, dass Fenster zusammen mit diesem Album, einen gleichnamigen und in Eigenregie entstandenen Film veröffentlichten. Dieser ist ähnlich experimentell und verdreht wie die Musik der Band. Was Im Stil einer Mockumentary beginnt und erst mal ganz klassisch dem Alltag der Künstler folgt, wandelt sich schon bald zu einem surrealen Sci-fi Durcheinander, in dem die Band samt Tourbus durch fremde skurrile Dimensionen reist.

Ob das Album nun der Soundtrack zum Film, oder der Film die visuelle Untermalung zum Album ist, ist nicht ganz klar, aber auch nicht so wichtig. Ein Erlebnis ist das Ganze auf jeden Fall. Fenster betouren zur Zeit ihr Album und ihren Film gleichzeitig. Dabei projizieren sie in amerikanischer Stummfilmtradition den Film an die Leinwand und spielen den Soundtrack live dazu.

Wer den vier Musikern nun in fremde, abgespacte Dimensionen folgen möchte, hat am 26.01. die Möglichkeit dazu. Wir verlosen 2×1 Freikarte für dieses ungewöhnliche Kino-Konzert im Societaetstheater. Wer mitmachen möchte, schickt einfach eine Mail mit dem Betreff „Reise in fremde Dimensionen“ und seinem Namen an gluecksfee@campusradiodresden.de. Die Gewinner werden bis zum 24. Januar benachrichtigt.

Wir wünschen viel Erfolg!