In der Schule mussten wir alle mal im Musikunterricht zusammen mit der Klasse ein Stück proben und es anschließend einem Publikum präsentieren. Die Jungs und Mädels vom Uni-Orchester Dresden haben sich davon nicht abschrecken lassen und begleiten viele unterschiedliche Universitätsveranstaltungen wie die Immatrikulationsfeier. Rektor Hans Müller Steinhagen durfte dieses Jahr beispielsweise zum Main Theme der Hitserie Game of Thrones die Bühne betreten. Serien- oder Filmmusik wird häufiger beim studentischen Orchester gespielt, gerade weil es sich zum Trainieren und Üben besonders gut eignet. Jeder kennt die Melodien aus Star Wars und fühlt sich direkt zu Hause, wenn die bekannten Bläser und Streicher ihre Reise ins Weltall beginnen.
Immer wenn mir jemand sagt, ich mag keine Klassik, sag ich: Magst du Filmmusik? Ja, und natürlich ist es nicht wie eine klassische Symphonie, aber es hat viel mehr klassische Merkmale, als man vielleicht denken würde.
Anders als ein großes professionelles Orchester bleibt das Musizieren trotzdem nur ein Hobby – ein sehr aufwendiges natürlich. Die Musiker nehmen sich aber die Zeit und trainieren ihre Stücke mit äußerster Sorgfalt. Qualitativ brauchen sie sich aber nicht zu verstecken. Ungeübte Ohren bemerken wohl kaum einen Unterschied zwischen den Dresdnern Musikern und einem Profi-Orchester. Ihre Sinfonien und Arrangements spielen sie auch außerhalb der sächsischen Landeshauptstadt und konnten u.a. in Oslo auftreten.
In einem Amateurorchester ist jeder begeistert mit der Musik dabei. Ich würde sagen, in einem Profi-Orchester gibt es auch irgendwann die Routine […]. Aber es kommt immer wieder vor, dass es viele gibt die eine Routine haben und hingehen, weil sie hingehen müssen. Und diesen “Muss” gibt es bei einem Amateurorchester nicht, da geht jeder hin, weil er es machen will.
Zwischen den Mitgliedern entsteht im Laufe der Jahre ein ganz besonderes Verhältnis, wenn sie stundenlang gemeinsam ihre Stücke proben und sich alle auf den finalen Auftritt vorbereiten.
Man hält zusammen, weil man zusammen gespielt hat und kennt sich so gut, weil man übers Musikalische viel von seinen eigenen Gefühlen ausdrückt. Da lernt man sich auf einer ganz anderen Ebene kennen, als wenn man mit Leuten nur spricht.