Die Stadt Rostov am Don ist vor allem als das kulturelle und politische Zentrum Südrusslands bekannt. Der Post-Punk liebende Mensch ist Rostov aber vor allem für das Hervorbringen von Motorama dankbar. Die fünfköpfige Band versteht sich wie keine andere russische Kombo auf New Wave und alles was die Grauzonen des Post-Punks so hergeben. Das machen Frontmann Vlad Parshin und seine Bandkollegen schon seit mittlerweile vier Alben so gut, dass man es gerne annimmt, dass sie sich auch auf dem 2016 erschienenen Album Nummer vier nicht ganz neu erfunden haben.

Einsamkeit, Schlaflosigkeit und Rauschzustände werden hier mit eingängigen, manchmal fast schon beschwingten Drum- und Basslinien bespielt. Wenn Vlads unfertige, gleichzeitig aber nach den 80er Jahren schreiende, Stimme das Ganze noch umarmt und dazu noch der ein oder andere Synthieklang Hallo sagt, dann haben wir den bekannten und doch so unverkennbaren Motorama-Sound. Genau diesen finden wir auch auf Dialogues wieder. Ein wunderbarer Kontrast aus Schwermütigkeit und Unbeschwertheit kommt daher. Es werden die Hard Times besungen, während man im gleichen Augenblick in guter New-Wave-Manier dazu die ein oder andere Tanzbewegung wagen möchte.

Erst nur den gewieftesten Bloglesern ein funkelnder Stern am Rohdiamantenhimmel, später dann die Vorreiter einer ganzen russischen Indepentendszene. Motorama sind nicht optimistisch, selten politisch und absolut ehrlich. Das haut einen so schnell vom Musikliebhaberhocker, dass man gar nicht bemerkt, dass man alle vier Alben in einem Stück durchgehört hat. Wann kann eine Band einen schon so gut durch die gegenwärtigen Hard Times tragen?

Mit Dialogues sind Motorama endlich wieder auf Tour und Dresden selbst scheint den Russen schon länger immer einen Gig wert zu sein. Die Neustädter Bar Madness, widmete ihnen sogar anlässlich eines dort stattgefunden Konzerts einen gleichnamigen Cocktail. Die Hauptzutat? Natürlich Wodka. Aber das hier soll keine Aufforderung zum fröhlichen Alkoholgenuss werden, sondern eine Einladung in Form von 2×1 Freikarten in den Beatpol (am 18. Februar), den sie auch schon 2015 bespielt haben. Sendet einfach eine Mail mit dem Kennwort „Hard Times“ und eurem vollständigen Namen an: gluecksfee@campusradiodresden.de. Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt.

Viel Erfolg!