Eigentlich gibt es über Deichkind nichts nennenswert Neues mehr zu sagen. Wer in den letzten zehn Jahren Internetzugang hatte, ab und an ein Festival besucht hat und nicht durchgehend drei Promille im Blut, wird schwer um diese Band herumgekommen sein. Diverse Hits in den Charts (Remmidemmi, Leider Geil, u.a.), eine einzigartige Bühnenshow und schier endlose Kondition halten die Herren aus Hamburg seit gut zwei Jahrzehnten auf der oberen Bildfläche der deutschsprachigen Musiklandschaft und garantieren seit Jahren für ausverkaufte Touren.

Also, was gibt es noch zu sagen?

Anfang Mai verkündete die Band kurzfristig, dass sie 200 Tickets für eine Warm-Up Show in der Dresdner Groovestation verlosen. Nicht, weil sich Deichkind wieder ans Auftreten gewöhnen mussten, sondern weil sich Dresden an die Show gewöhnen musste. Wer schon einmal in der Groovestation war, weiß, dass der vordere Konzertraum mit 200 Leuten mehr als gut gefüllt ist und kann die Ausmaße des Abrisses vielleicht schon erahnen. Wer noch nicht da war, kann sich das Ganze ungefähr so vorstellen: Man packt so viele Leute in einen Raum, dass das Personen/Platz-Verhältnis kurz davor ist unangenehm zu werden. Dann hetzt man drei hyperaktive, halbnackte, halbverkleidete Männer in das Geschehen, die mit zerfetzen Daunenkissen um sich werfen, neonleuchtende Tetraeder auf den Köpfen haben, Konfetti und Schaum mit Kanonen im Raum verteilen und ein Lied nach dem anderen spielen, von denen das Publikum jedes Wort auswendig kann. Fertig ist das Rezept für einen nerven- und gedächtniszehrenden Abend aus Chaos, Schweiß und Ekstase.

Ersetzt man jetzt die Groovestation mit dem Elbufer, vervielfacht die Besucherzahl, macht aus einem frischen Maiabend eine laue Julinacht und stellt sich anstatt eines löchrigen, schwarzen Stofflakens die weltbekannte Dresdner Altstadtkulisse hinter der Bühne vor, dann können die Phantasievollsten unter euch sich vielleicht ausmalen, was sich am 28.07. bei den Filmnächten am Elbufer abspielen wird.

Die Tollkühnsten unter euch, die sich sogar erträumen könnten, das Spektakel kostenlos mitzuerleben, sollten uns eine E-Mail an gluecksfee@campusradiodresden.de mit dem Betreff „Deichkind“ schicken und müssen dann nur noch hoffen, dass eines der 2×2 Tickets an sie geht.

Viel Glück!