Dresden polarisiert seit einigen Jahren mit wöchentlichen Montagsdemonstrationen von PEGIDA. Viele wollen sich entgegen dieser Bewegung für ein offenes und tolerantes Zusammenleben einsetzen – so auch Julia Karnahl. Sie ist Mitbegründerin des gemeinnützigen Vereins „Start with a friend“ in Dresden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Geflüchtete und sogenannte „Locals“ zueinander zu führen, um so aus Fremden Freunde zu machen.
Es sind Leute, die in den allermeisten Fällen auch schon sehr gut Deutsch sprechen und sehr bemüht sind, einfach hier Leute kennenzulernen und anzukommen
Bei dem Tandem- Projekt geht es aber nicht, wie bei vielen anderen Projekten, darum, dem anderen eine Sprache besser beizubringen oder Behördengänge gemeinsam zu erledigen. Es ist vielmehr ein ganz individueller Austausch, den jeder so gestalten kann wie er es möchte.
Es gibt überhaupt keine festen Vorgaben oder (…) Zeitangaben. Das wäre ja auch Quatsch (…). Jedes Tandem gestaltet das ganz individuell. Es gibt Leute die gehen vielleicht einmal die Woche zusammen joggen, weil sie das beide gerne machen, es gibt auch ganz viele Locals die einfach ihren Tandempartner dann immer mal mitnehmen, wenn sie ihre Freunde treffen.
Dieses Miteinander kann auch in regelmäßig stattfindenden Treffen der Dresdner swaf-Gruppe gefestigt werden: Ob beim Kochen, Schlittschuh laufen, Museumsbesuchen oder Wanderausflügen.
Wer Interesse hat sich ebenfalls einzubringen, kann sich ganz einfach auf der swaf-Website oder auf Facebook informieren – denn gerade Locals werden immer gesucht.