Bedenkt man, dass eine jede Menschenperson, die irgendwann irgendwie einmal, vermutlich im Rahmen eines für herzallerliebst befundenen Live-Erlebnisses, mit La Musique d’Erobique (tschuldigung) konfrontiert wird, Begeisterung in ihrer reinsten Konzentration empfindet und die hohe Wahrscheinlichkeit, dass du, obwohl du dich mit dem Repertoire Carsten Meyers nicht vertraut wähnst, dank seiner Umtriebigkeit in der einheimischen Popszene (Filmmusik für Fraktus, Tatortreiniger, Kollaborationen mit Jacques Palminger, Robag Wruhme etc.) unwissentlich vermutlich dennoch bereits in seinen Genuss gekommen bist, dann ist eben jener Erobique, wenn mans mal ins Verhältnis setzt, summa summarum, eindeutig zu unbekannt.  Auf Youtube tummeln sich ja bekanntlich eh die klügsten Köpfe und so ist ein in diesem Hort der Weisheit habitiertes Wesen so lieb, menschliche Existenz für uns auf eine ultimative, nicht mehr hintergehbare ontologische Formel zu bringen:  “Mein ganzes Leben wurde ich darauf vorbereitet, Erobique zu entdecken. Und jetzt … jetzt macht alles Sinn. Bester Mensch ever.”

Und so trug es sich auch im Verlauf des Immergut-Festivals 2016 zu, dass eine Gruppe junger, forscher, agiler und im Grunde ihres Herzens hochanständiger Menschen in fidelster Stimmung ihre durch und durch jämmerlichen Leiber mutmaßlich Richtung Zeltplatz-Heimat schleiften, wer-weiß-vielleicht-ja-noch-ein-klitzekleiner-hieb-wein-mäßig, ein wenig über dem Jordan bereits und dennoch bestgelaunt ob eines erfreulich unrockistisch-wuchtigen Auftritts von Hauptact Tocotronic, ehe sich unversehens Töne erhoben, von irgendwo da hinten links, latent buschgelegen. Und was da ertönte, das wurde schnell klar, war von der feinsten Sorte: Hier wurde Disco im Allgemeinen und Italo Disco im Besonderen höchstüberfälligerweise vom elitaristisch-dümmlichen lowbrow-Verdikt befreit und zu einem einzigartigen Ding aus Impro-Storytelling, Understatement-Witz, der Extraportion Liebe und warmer, unerbittlich dahinrollender Tanzbarkeit verschnürt, kurz: Ein Leben in angemessener Würde geschenkt. “Urlaub in Italien” lautete der Hit des Abends, des Sommers, des Jahres, er hallte noch im Folgejahr als inoffizielle Festivalhymne über Zeltplatz und Bühnengelände, hat sich unwiderruflich in die Biosphäre des Immerguts eingeschrieben und lässt den Wind in und um Neustrelitz wohl auf ewig in seiner Melodei pfeifen.

Gütebeweisstücke a, b:

https://www.youtube.com/watch?v=OHnvegdPWvg

(Abschließend noch ein kleiner Einblick in den Karrierehöhepunkt des hoffnungsvollen Bassspielertalents Eric G. (inklusive frecher Tanzeinlage vonseiten Theresa P.s)):

Der Name Erobique, er spricht also Bände: Süßlich verhangene, anmutig ausgeformte Sounderotik trifft auf schwitzige Körper, die zu sanftmütig herausgepumpten Discobeat-Salven ihrer Tanzwut überlassen werden. Und nebenbei gibts noch wichtige Statements zur Lage der Nation und den ein oder anderen Schabernack. Was will man mehr? Nichts, na klar. Also nehmt bitte bitte bitte bitte bitte mit Schlagsahne obendrauf an diesem – versprochen! – sehr fabelhaften Beisammensein am 17.2. im Beatpol teil und bewegt um Himmels willen eure Körper. Wer hurtig ist, bekommt auch Freikarten (2×1), dafür brauchts nur eine Mail an gluecksfee@campusradiodresden.de (in den Betreff bitte den Titel des Immergut-Erobique-Hits reintun, vg). Viel Glück!