Frühlingsgefühle in der Heide

Es ist ein Ort, der eine bemerkenswerte Geschichte offenbart. Der kupfergedeckte Säulenriese wurde 1911 nach den Plänen von Hans Erlwein errichtet. Dieser Architekt, der unter anderem auch das “italienische Dörfchen” am Theaterplatz und den “Artesischen Brunnen” am Albertplatz entworfen hat, ließ bei dem Wolfshügelturm zwei Treppen schlingend ineinander führen.

Nach dem Aufstieg auf die 25m hohe Plattform konnten sich nicht nur die Ausflügler gegenseitig erblicken. Hier hat es auch einen idyllischer Ausblick über die Heide, die Elbhänge und die Stadt gegeben. Ein idealer Ort für viele Ehrenmänner. Konnte man nicht hier den entscheidene Moment nutzen und seiner Begleitung den Heiratsantrag stellen?

Heute befindet sich auf dem Hügel nur noch das eingestürzte Fundament. Denn um der anrückenden Roten Armee keinen “strategischen Vorteile” zu überlassen, haben Wehrmachtssoldaten den Turm am 7. Mai 1945 gesprengt. Diesen Akt beurteilten die Nazis also als obligatorisch, nachdem weite Teile Dresdens durch die Bombardierungen in Schutt und Asche lagen und schon lange die Kapitulation des Deutschen Reiches vorhersehbar gewesen ist. Am darauffolgenden Tag hat die Rote Armee Dresden befreit, indem sie in die Stadt einmaschierte, während die Nationalsozialisten in Berlin die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht erklärt haben.

Zurück in die Gegenwart

Der Verein “Wiederaufbau Wolfshügelturm” plant aktuell die Ruine des ehmaligen Aussichtsturm in der Dresdner Heide wiederaufzubauen. Und das könnte nicht nur für Entdecker und Wanderfreunde von Interesse sein. Möglicherweise sind hier auch bald Studenten des Bauwesens von der TU-Dresden gefragt. Warum und wie der aktuelle Stand um die Zukunft des Bauwerks ist, darüber spricht Campusradio-Wortredakteur Sören Hinze mit Kristin Sturm. Sie gehört zu Vorstand des 2018 gegründeten Vereins.

Wolfshügelturm

In diesem Zustand befindet sich momentan der Wolfshügel | (Foto: Dr.Bernd Gross | Quelle: Wikipedia | Lizenz: CC BY-SA3.0)

Die Reise in die Vergangenheit beginnt am Laptop

Beim wem nun die Entdeckerlust geweckt wurde, der steht nicht allein da. Es gibt mindestens zwei sehr umfassend gestaltete Webseiten, die die Neugier auf Zeitreisen wecken. Schon mal vom Kugelhaus gehört? Nicht das “Achterbahn Restaurant” am Hauptbahnhof! Die Vorlage dafür existierte auf der Fläche der heutigen Gläsernen Manufaktur. Dort stand dieser futuristische Kreativbau.

 

Willkommen in der Zukunft der Vergangenheit | (Foto: Fotothek | Quelle: Wikipedia | Lizenz: CC BY-SA3.0)

Auch viele weitere Bauwerke gibt es noch zu entdecken. Dazu laden die interaktiven Karten der Webseiten “verschwundene-Bauwerke” und “altes Dresden” ein. Dort kann man nicht nur historische und aktuelle Fotos der Orte vergleichen, sondern auch kurze Artikel über die Bauwerke und Orte lesen. Viel Spaß auf der virtuellen Erkundung oder auch auf einer Tour in der Realität!