Ohne Moos nix los

Seit einigen Jahren arbeite ich gelegentlich bei sogenannten Promotionjobs. Das heißt, ich präsentiere Süßigkeiten, hänge Plakate auf, verteile Flyer oder verschenke Artikelproben. Das wir meisten auch ganz gut bezahlt und ich bin als Gewerbetreibender mein eigener Chef. Ich kann mir meine Tätigkeiten aussuchen – möchte ich wirklich Leuten Zigaretten oder Dauerspenden andrehen? Im Großen und Ganzen hat das einen gewissen Tagelöhner-Charme. Doch den Weihnachtsmann habe ich bisher nur für die eigene Familie gespielt, obwohl es ein lukratives Arbeitsverhältnis zu sein scheint.

Alle Jahre wieder

Die Studentische Arbeitsvermittlung (STAV) sucht jährlich zuverlässige Arbeitskräfte für den Heiligabend. Angeblich melden sich dafür immer weniger Menschen. Aber was wäre ein Heiliger Abend ohne Weihnachtmann oder Christkind? Kinderaugen erstrahlen, wenn die Geschenke persönlich zum Weihnachtbaum gebracht werden.

“Ich fordere immer einen kleine Kulturbeitrag”

Ein Gedicht, ein Lied – aber hoffentlich nicht schon wieder “die Weihnachtsbäckerei”, das hat mir Tobias erzählt. Es gab Jahre da hat er diesen Song bei jeder Familie gehört – sein persönlicher Horror. Gerne fordert er auch die Erwachsenen zur Teilnahme. Denn wenn die hinter der Kamera drapierten Eltern in den Mittelpunkt gelockt werden, wird es ein Spaß für alle Beteiligten.

Tobias arbeitet seit über zehn Jahren als gemieteter Weihnachtsmann.  Was er dabei so erlebt hat, wieviel er an dem Abend verdient, was man zum Job mitbringen sollte und was nicht die Aufgabe des Weihnachtsmanns ist, das hat er mir erzählt.