Was soll man tun, wenn man sich aufgrund von pandemischen Notlagen nicht mehr aus dem Haus bewegen darf? Endlich mal ausruhen vom stressigen Alltag, Serien bingen, seine Freunde vermissen? Nein! Natürlich muss man produktiv sein. Lern ein Instrument! Lies endlich mal ein Buch! Nimm zehn Kilo ab! Sei kein Versager! Charli XCX hat in der Quarantäne in nur sechs Wochen ein ganzes Album (Titel: how I’m feeling now) produziert und was hast du gemacht??? Vielleicht ja daran mitgewirkt, das konnte man nämlich ganz socially gedistanced von zu Hause aus: abstimmen wie das Plattencover aussehen soll, so geht Demokratie. Abgesehen von den ungewöhnlichen Umständen der Entstehung zeigt die Avantgarde-Pop-Göttin Charli XCX auf elf Tracks eine süß-kitschige Momentaufnahme ihres Lebens, untermalt von mittlerweile gewohnt experimentellen Instrumentals. Wie diese Mischung unserer Redaktion gefällt, hört ihr im Plattenbau.
Auch die amerikanische Songwriting Katie von Schleicher hat die freie Zeit während der Corona Pandemie genutzt, um eine neue LP herauszubringen. Zugegeben: Consummation liefert nicht unbedingt den sommerlich-gute Laune-Soundtrack. Für einen melancholisch verregneten Nachmittag zum Träumen und Nachdenken eigenen sich die 13 Tracks im Charme der 90er hingegen hervorragend.
Wer sich in der letzten Zeit mit französischsprachigem Pop auseinandergesetzt hat oder einfach ab und an frankophones Radio hört, ist an Angèle sicher nicht vorbeigekommen. Dabei ist die belgische Sängerin quasi über Nacht zum Stern am Pop-Himmel aufgestiegen. In ihren Songs verarbeitet sie vor allem leichte Themen, die sie zum Teil in gesellschaftskritische Musikvideos verpackt. Dazu kommen eingängige Melodien, die einfach nur für gute Laune sorgen.