Klassische Literaur ist öde und fad? Das mag vielleicht im Deutschunterricht mit unmotivierten Lehrerinnen und Lehrern der Fall gewesen sein, ändert sich aber mit Äquinoktium. Die Dresdner Metalband interpretiert Goethes “Faust: Der Tragödie erster Teil” auf ganz ungekannte Weise. Epic,- und Powermetal, sowie Folkelemente lassen das literarische Werk, welches jeder aus dem Deutschunterricht kennt, in ganz neuem Licht erstrahlen.
Szenen, an welche man sich maximal dunkel erinnern kann, werden den Hörer*innen hier mit meist tanzbarem Metal nahe gebracht.

Christoph, der Leadsänger, Keytarrist und die Stimme von Faust, sowie Benjamin, welcher die erste Gitarre und die Stimme von Mephisto stellt, waren im Studio des Campusradio Dresden, um von der Band, den Mitglieder*innen und ihren Hintergründen zu erzählen.
So wird zum Beispiel erklärt, wie man auf die Idee für das ungewöhnliche Musikprojekt kam, wie sich die Band gefunden hat, oder aus welchen Musikrichtungen die einzelnen Mitglieder*innen kommen.
Gerade der letzte Punkt ist ausschlaggebend dafür, dass Äquinoktium so klingen, wie sie klingen. Denn obwohl die Band viele verschiedene musikalische Einflüsse in sich vereint, ist ihr Sound schwer in Worte zu fassen. Am besten hört man einfach selbst rein – entweder auf Soundcloud, wo die ersten 3 Demo-Songs der Band online sind, auf YouTube, wo im Rahmen der Reihe “Aussitzen Deluxe” vom “Art Collective Dresden” in Cooperation mit dem Coloradio das erste Live-Konzert der Band in voller Besetzung aufgezeichnet wurde, oder ganz einfach hier im Interview. Die drei Online verfügbaren Songs sind nach Chronologischer Reihenfolge eingespielt und stilistisch höchst divers, Äquinoktium bei keinen zwei Titeln auf das Selbe fest.

Um zum Abschluss auf die Frage im Titel zurückzukommen: Ja, Metal und Goethe, das kann gut gehen, dafür ist Äquinoktium das beste Beispiel. Auch wenn an einigen Stellen kleine musikalische Mängel zu finden sind, einige Töne noch nicht sauber klingen, machen Äquinoktium Lust auf mehr und lassen (zumindest den Autor dieses Textes) auf das nächste Konzert zu hoffen. Dann vielleicht sogar mit Tanzerlaubnis und mehr Leuten, damit das ganze noch besser abgeht, als beim letzten mal.