Die Erscheinung
Es ist eine bizarre Situation im März 2021. Wir sitzen seit einem Jahr irgendwo zwischen totalem Lockdown, verschlossenen Kneipentüren und Daydrinking. Alle wollen nur noch eins: Das Ende der Pandemie.
Doch die Pforten der Tanzhallen bleiben zu und Beats zum mehr-, oder weniger eleganten Bewegen bleiben aus. Es stellt sich die Frage: Gibt es noch Hoffnung für Tanzmäuse, Bewegungsfreudige und alle die es werden wollen?
In just jenem Moment kommt die französische Band L’Impératrice um die Ecke und präsentiert ein nagelneues Album, vollgepackt mit Disco und Lounge. Kein Club, kein Problem. Einfach die neue Scheibe zuhause aufgelegt und schon kann es losgehen. Vielleicht noch ein Glas Wein eingegossen und die Küchenfliese wird zum Tanzparkett.
Na gut, vielleicht habe ich bisschen Dick aufgetragen, aber man kann eine Küche auch nur bedingt mit einem Mainfloor vergleichen.
Und nicht nur für die Beine ist etwa dabei, sondern auch fürs Gehirn. Denn es wird gewechselt, zwischen Englisch und Französisch. Eine Interessante Mischung, die aufhorchen lässt. Diese Sprachkombination, gepaart mit interessanten musikalischen Elementen wie unerwarteten Pausen, oder Stimmungswechseln ergibt sich eine wunderbare Abwechslung vom grauen Lockdown-Alltag.
Die Gruppe
L’Impératrice ist eine 6-Köpfige Band aus Frankreich, welche sich 2012 gegründet hat. Ihr Musikstil ist geprägt durch die verschiedenen musikalischen Hintergründe der einzelnen Mitglieder. Klassik, Jazz, Rock und Disco. Vor allem letztere ist auf dem neuen Album Tako Tsubo klar erkennbar. Aber auch die feineren Seiten von Jazz und Klassik finden einen Anklang in Songs wie “Off to the Side”, oder “Peur des Filles”
Das Album teilt sich in eben jene ruhigeren Songs, und energischere Tanzmusik. Zusammen ergibt sich ein Album, welches besser wird, wenn man sich auf die Musik einlässt.
Die Situation
Tako Tsubo heißt die Platte, was so viel wie „Gebrochenes-Herz-Syndrom“ bedeutet. Medizinisch ist das zwar recht kompliziert, aber unter dem Begriff an sich kann sich jeder etwas vorstellen.
Und obwohl niemand in der Redaktion wirklich französisch spricht, Hannes sich nicht mit Discotheken und Kopfhörerdiscos auskennt und Philipp nicht genau weiß was Dolby Atmos ist, haben wir uns spontan zusammengefunden, um euch dieses Album vorzustellen.
Das Gefühl
Es dauert ein wenig, um sich in den Stil von “L’Impératrice” einzuhören, aber die Zeit ist es wert. Ein Schub Energie und Bewegungsdran für den eingeengten Geist. Große Worte, welche vielleicht auch nicht auf alle zutreffen. Aber einen leichten, (Klang-)Farbenfrohen Groove sollte jeder mitnehmen, der sich nach ein wenig alter Normalität sehnt. Eine Normalität, in welcher Sommerabende noch draußen und unter Freunden verbracht wurden. Doch auch als Hintergrundmusik, oder für einen entspannten Ausklang des Tages (sofern er denn etwas besonders beinhaltete), ist das Album Tako Tsubo geeignet.