Bereits vor dem Einlass um 18 Uhr tummelte sich am 26.06.21 eine lange Schlange von Menschen vor dem Eingang des Konzertgeländes der Picknick Konzerte in Dresden. Die Sonne schien – perfektes Picknick-Wetter also. Jede·r hatte eine Picknickdecke, Bier und Leckereien dabei, um es sich auf der weitläufigen Wiese gemütlich zu machen. Was für ‘ne coole Idee! Hier sollte nicht auf dem Tisch, sondern auf der Decke getanzt werden und trotz 1,5 Metern Entfernung zum nächsten Deckennachbarn fühlte man sich direkt mit der Menge verbunden – gespannt auf die kommenden Stunden.

Den Abend eröffnete die junge Newcomer-Band Power Plush aus Chemnitz. Träumerische, warme und empathische Klänge. Softness, Plush. Aber auch Energie, Power. Mit ihren Songs “Let’s not pretend“, “Homesick“ und “Never“ sang sich die Truppe direkt in die Herzen des Publikums. Auch die fast vergessene, aus Kindheitstagen bekannte Polonaise wurde neu belebt. Natürlich ganz corona-konform reihten sich die Kleingruppen ein und tanzten gemeinsam im Kreis auf den Decken.

Die Leoniden

Kurz vor Sonnenuntergang betraten dann endlich die Leoniden die Bühne. Sie eröffneten das Konzert mit wilden Trommelsolos und Freestyle Musikeinlagen – sprühten förmlich vor Energie.

Die fünfköpfige Indie-Rockband stammt ursprünglich aus Kiel und macht bereits seit einigen Jahren gemeinsam Musik. Jakob Amr, der Sänger und Mann an den Synthesizern, stieß allerdings etwas später dazu und zog nur für die Band in den Norden. Kurze Zeit später gründeten die fünf Jungs sogar ihr eigenes Label unter dem Namen Two Peace Signs und veröffentlichten 2017 ihr selbstbetiteltes Debüt “Leoniden”.

In der ersten Hälfte ihres Konzerts gab uns die Band einen großen Einblick in die neuen Songs, welche auf der Platte „Complex Happenings Reduced To A Simple Design“ im August erscheinen sollen. Darunter Freaks, Blue Hour, L.O.V.E und Dice. In der zweiten Hälfte wurden dann die lang bekannten Klassiker ausgepackt – “Sisters“ und “Nevermind“. Die Stimmung war zu jeder Zeit ausgelassen und freudig. Kaum jemand saß noch auf der Decke. Alle bewegten sich oder tanzten. Die Sonne färbte die Wiese langsam goldgelb, während es noch immer sehr warm war. Nach monatelangen Corona-Beschränkungen fühlte sich die Zeit hier plötzlich wieder ganz normal an.

Mein Fazit

Laut Sänger Jakob Amr war das Picknick-Event eines der größten Konzerte der Leoniden. Was mir besonders gefiel, war die Begeisterung und gute Laune, die die Truppe ausstrahlte. Wir wurden dazu animiert mitzusingen und die Takte zu klatschen. Sie spielten nicht für das Publikum, sondern mit dem Publikum. Das betonten sie auch mehrmals. Der Höhepunkt des Abends war Jakobs Klaviersolo inmitten der Zuschauer·innen. Hier wurden sogar große Wunderkerzen gezündet. Aber auch Gitarrist Lennart erregte Aufsehen mit seiner schwingenden Gitarre. Er ließ sie um seinen Hals und seine Schulter wirbeln, verrenkte sich, tanzte wild und abgefahren. Auch die Invasion der unzähligen Junikäfer zum Ende des Abends konnte die Stimmung der Menschen nicht trüben. Mir hat es auf jeden Fall unglaublich gut gefallen. Auch die Idee der Picknick Konzerte finde ich nicht nur für Corona-Zeiten ideal. Denn was gibt es schöneres, als gemeinsam mit seinen Freund·innen bei einem Tanz-Picknick Lieblingsbands live zu sehen? Gern bin ich auch bei weiteren Konzerten der Leoniden wieder am Start!