Lydia Suchy ist zwar in Deutschland aufgewachsen, Deutsch ist aber nur ihre zweite Sprache. Bei ihr zuhause und in der Grundschule hat sie sich meistens auf Sorbisch unterhalten. Diese slawische Sprache ist die zweite Amtssprache in Sachsen. Heutzutage geht man von 20000 bis 30000 aktiven Sprecher:innen aus, die meisten in der Lausitz. Zumindest einmal im Monat gibt es jetzt in Dresden einen weiteren Ort, an dem man Sorbisch spricht: Das Sprachcafé der TU Dresden. Dort kommt man für eine Stunde zusammen, spielt und redet vor allem auf Sorbisch unter Anleitung von Lydia Suchy. Schon zweimal teilgenommen hat Johannes Wünsche. Der Physiker ist zwar selber nicht Sorbe, hat sich aber mit Sprachkursen der Uni die Grammatik und den Wortschatz so gut beigebracht, dass er fließend spricht.

Mittlerweile sei ihm die Sprache einfach ans Herz gewachsen. So eine Sprache zu sprechen, die sonst nur so wenige sprechen, sei schon ein besonderes Gefühl.