Die Junge Garde dient als Veranstaltungsort dieses Konzerts. Vor den Treppen der Tribüne treiben sich die Besucher*innen rum zwischen den Schlangen an den Getränkestände, der Toiletten und einen kleinen Merchstand. Vielen von ihnen tragen kleine Flaschen mit sich, die zu diesem Anlass erlaubt sind, sofern sie den Richtlinien der Veranstalter entsprechen. Aber kommen wir zur eigentlichen Show.

Vor dem Mainact werden die Hüften und Arme des Publikums in Bewegung gebracht. Den Anfang macht Olà.

Der junge Künstler liefert uns mit tanzbaren Afrobeats einen musikalischen Vorgeschmack für das restliche Programm. Aber nicht nur das, seine Texte sind unter anderem kritisch und erzählen von den Schattenseiten der Gesellschaft indem er die Realität von POC’s thematisiert und kulturelle Vielfalt hoch hält. Er weist einen Stil auf bei dem wir schon sehr gespannt sind wie er sich weiter entwickeln wird.

Danach betritt Willy Will die Bühne, und er ist hungrig. Sein Programm ist gefüllt mit HipHop, Afro-Styles und RnB. Neben dem Mikrofon, dass er für Rap und Gesang verwendet nutzt er seinen Körper um gemeinsam mit den Artists von M.I.K Tanzparts einzubauen.

Und die Energie überträgt sich auf einige Besucher*innen die schon lange auf diesen Sommerabend gewartet haben. Dennoch fällt auf dass ein Großteil des Publikums für den gewohnten Sprechgesang von Peter Fox vorbereitet sind. Sie wollen ihre Texte, die sie vor 15 Jahren auswendig gelernt haben, zum besten geben. Dabei vielleicht ein wenig Posen, aber mehr eigentlich nicht. Dadurch findet man es schade wenn die auffordernden Sätze von der Bühne nicht so einfach zu wirken scheinen.

Nach ein kleinen Pause war es dann schließlich soweit. Peter Fox betritt die Bühne und das Publikum dreht voll auf. Die ersten Songs vom neuen Album werden gefeiert. Der Sound, das Licht, die Bühnenshow – es scheint alles zu leben. Es hätte ein sehr einfaches Bühnenbild werden können, mit Peter Fox und Benji Asare an den Mikrofonen, eine kleine 4 köpfige Band und zwei Tänzerinnen. Stattdessen ragt einen Podest hinter der Band empor und bietet Platz für eine große Truppe an Tänzer*innen und jungen Dresdner*innen die sich bereit erklärt haben ein Teil der Show zu werden. Man fühlte sich als würde man einer Party zusehen.

Die Songs kommen gut an bei einem Publikum dass sich aus vielen Altersgruppen zusammenstellt. Bei “Weisse Fahnen” wird vor der Bühne mit weißen Tüchern und T-Shirts gewedelt, es wird eifrig mitgesungen und getanzt. Aber besonders die Songs vom ersten Album stechen heraus, auch wenn sie manchmal mit anderer Musik abgespielt werden. Ein paar Songs von SEEED durften bei diesem Konzert ebenfalls nicht fehlen.

Leider reichte die Zeit nicht mehr für eine Zugabe von “Haus am See” wodurch diese nur mit dem Publikum gemeinsam gesungen wurde. Aber der Song davor, “Alles Neu”, wurde dafür umso ausgelassener gefeiert. Besonders hervorzuheben sind die Tanzelemente, denen im Programm immer wieder besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Im Grunde wurde dem Publikum mehr geboten als sie gerechnet haben. Scheinbar bekamen wir die Möglichkeit mitzuerleben wie sich ein älter werdendes Publikum auf einen neuen Stil einstellt.

Was wir vom Album und dem neuen Stil halten erzählen wir euch in unserer Plattenbau Folge aus dem Mai diesen Jahres.

Ein Review von Conny Szczelina und Ralph Sluger.