Zum Start der “Reise 2024” Tour bebte das lang ausverkaufte Beatpol (ehemals Starclub). Acht Eimer Hühnerherzen, das „halb-akustische Nylon-Saiten Trio mit den drei Musikstilen Powerviolence-Folk, Kakophonie und Bindungsangst“, wie sie sich selbst beschreiben, macht seit 2018 zusammen Musik. Den Spaß und die Freude, wieder zusammen vor großem Publikum zu spielen, konnte man Apocalypse Vega, Bene Diktator und Johnny Bottrop direkt ansehen. Die Fans konnten sich auf viele Songpremieren freuen. Obwohl es das erste Konzert seit mehreren Monaten war, hat das Publikum schnell merken können, dass die Band ein eingespieltes Team ist. Die freundschaftliche und liebevolle Dynamik unter den Künstler/Innen selbst hat unglaublich viel zur ansteckenden Atmosphäre im Saal beigetragen. Trotz langer Tourpause wurde in gewohnter Professionalität gerockt. Die tolle Stimmung kam nicht zuletzt von der Dynamik der Bandmitglieder, welche auf ansteckende Weise von Freundschaft und Spaß an der Musik strotzte.

                   

Apocalypse Vega und Bene Diktator | Fotos: Josefine Lampen

Was zeichnet die Band aus?

Es gibt mehrere Elemente, die ihre Musik so besonders machen. Zum Einen ist es der tiefgestimmte, halbakustische Bass mit der Fähigkeit, die Stimmung eines Songs von der ersten Sekunde her an vorzugeben. Er wird gespielt von Herrn „Jaco“ Bottrop, der vorher schon viele Jahre mit der Punk-Rock Band Terrorgruppe erfolgreich war. Begleitung liefert das raffinierte Schlagzeugspiel von Drummer Bene Diktator. Zum Anderen sind es aber vor allem die abgedrehten und ebenso liebenswerten Songtexte, die eines der Markenzeichen der Gruppe sind und von Apocalypse Vega gesungen werden. Die fragmentarische Komposition wird auch durch die Art und Weise des Vortrags so reizvoll. Der Gesang Vegas kann jegliche Formen, von leisen Eingeständnissen über freudige Aufregung bis hin zu frechem Trotz, annehmen. Diese Emotionen konnte man auch im textsicheren Publikum beobachten. Die Lyrics helfen durch ihre humorvolle Zusammenhangslosigkeit auch, nicht immer alles im Leben auf die harte Schulter zu nehmen, so wie zum Beispiel im Titel „Zoni“:

Es sind schon Leute an der Ampel verreckt

in Grimma

und in Bitterfeld

Das Thematisieren von ungeschönten Alltagsemotionen und Situationen ist das, was die Band so sympathisch macht. Es fällt leicht, einen persönlichen Bezug zu den Liedtexten herzustellen, da die Künstler/innen viel mehr als Menschen wie Du und Ich erscheinen und nicht wie meilenweit entfernte Stars.

Insgesamt waren es zwei wunderbare Stunden, in denen das Trio, trotz Tourstart und anfänglicher Technikkomplikationen, viele ihrer brandneuen sowie bereits bekannten Hits mit einer Leichtigkeit und Freude performten. Wir sind gespannt auf das angekündigte Album, welches dieses Jahr erscheinen soll!

Da zahlreiche Veranstaltungen bereits ausverkauft sind, spielt die Band an weiteren Terminen im Herbst. Hier findet ihr weitere Informationen über die folgenden Konzerte in diesem Jahr:

Konzerte