Machtlosigkeit. Trauer. Wut. Angst. Schuldgefühle. Der Klimawandel erzeugt eine psychische Belastung, der es sich – auf Grund der immer spürbarer werdenden Folgen – nicht entziehen lässt.  Besonders unter jungen Menschen haben diese in den letzten Jahren stark zugenommen: Im Jahr 2021 äußerten sich in Deutschland 88% der Befragten 14- bis 22-jährigen der Zukunft? Jugend fragen!-Studie traurig über die gegenwärtige, anthropogene Naturzerstörung und 73% ängstlich in Bezug auf die Folgen des Klimawandels. Mit Unsicherheit und Ungewissheit blicken viele ihrer Zukunft entgegen.

Der Klimawandel bedingt zudem das Aufkommen und Zuspitzen von belastenden und traumatisierenden Erlebnissen, wie Naturkatastrophen und dem Verlust oder der Zerstörung der eigenen Umwelt und Heimat, sowie einer Zunahme von ressourcenbedingten Konflikten.

Während sich lange Zeit hauptsächlich auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die physische Gesundheit fokussiert wurde, wird immer deutlicher, dass die Folgen des Klimawandels auch Risikofaktoren für das Entstehen und Vertiefen von psychischen Erkrankungen und psychosozialen Konflikten darstellen und es einer Ausarbeitung und Integration von adäquaten Maßnahmen für das Auffangen von psychosozialen Folgen des Klimawandels bedarf.

Die Psychologie steht somit vor einer neuen Herausforderung: Wie begegnet man der berechtigten Sorge vor den Folgen des Klimawandels und wie lässt sie sich in Bezug auf andere psychische Erkrankungen diagnostizieren, ohne Sie zu diskreditieren?

Die Gruppe der Psychologists 4 Future welche den Fridays For Future nahe steht, hat sich 2019 formiert, um sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und gemeinsam Strategien für die psychologischen Begegnung der Klimakrise zu finden. Zum einen werden Multiplikator*innen und Klimaaktivist*innen mit psychologischem Wissen in ihren Bestrebungen und Tätigkeiten unterstützt. Zugleich bietet die Organisation auch eine kostenfreie Beratung für Menschen, welche sich durch den Klimawandel psychisch belastet fühlen, an.

Vicky und Ria vom Campusradio haben sich mit der Psychotherapeutin Bea, die in Dresden bei den Psychologists 4 Future engagiert ist, zum Interview getroffen.

Ein Gespräch über Strategien im Umgang mit belastenden Klimagefühlen, die Problematik der Pathologisierung dieser und die Frage, wieso einige Menschen den Klimawandel oder seine Auswirkungen negieren und wie man Ihnen begegnen kann.

 

 

Solltest du oder eine die nahestehende Person von belastenden Klimagefühlen betroffen ist, kannst du dich an folgende Adressen wenden:

 

Kostenfrei 

Psychosoziale Beratungsstelle (PSB)
Studentenwerk Dresden

Schnorrstraße 8
01069 Dresden

E-Mail: psb@studentenwerk-dresden.de

Tel.: +49 351 4697-920

 

Nightline Dresden

Zuhörtelefon von Studierenden für Studierende

Tel.: 0351 4277345

Wann: während der Vorlesungszeit Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag jeweils 21-24 Uhr

 

Psychologische Beratung TU Dresden

E-Mail: psychologische.beratung@tu-dresden.de

 

Psychologists 4 Future Deutschland

E-Mail: beratung@psychologistsforfuture.org

 

Psychologists 4 Future Dresden

E-Mail:            alexander.blunk.1@gmail.com

 

Weitere:

Institut für Klimapsychologie

„Klima-Resilienz – Mental stark durch den Klimawandel“

4-wöchiges Gruppen-Coaching (Online)

https://institut-klimapsychologie.de/klimaangst/