Im Who-is-who der deutschen Jazzszene ist der Name Ferdinand Schwarz mittlerweile ein fester Begriff. Gemeint ist nicht der Nürnberger Singer-Songwriter, der durch einen spontanen Gastauftritt bei Coldplay bekannt wurde, sondern sein Namensvetter, der 23-jährige Trompeter und Musikstudent aus Köln.
Trotz seines jungen Alters kann Ferdinand schon auf Erfolge zurückblicken, von denen viele andere Musikerinnen und Musiker nur träumen: Als Stammgast und guter Freund der Band AnnenMayKantereit stand er in den letzten Jahren auf den ganz großen Bühnen der Festivalsommer und sein Sound ist in den millionenfach geklickten Videos der Kölner Band zu hören.

Ferdinand Schwarz auf seine Rolle als Gast bei AnnenMayKantereit zu reduzieren, täte ihm aber Unrecht. Seine musikalische Heimat ist der Jazz und diesem Genre ist die Band AnnenMayKantereit eher peripher zuzuordnen. Ganz anders sieht es mit seiner eigenen Band aus, der improvisierenden Jazz/Hip-Hop Gruppe Bokoya: die stimmungsgeladenen Grooves des Instrumentalquartetts bieten ihm einen gestalterischen Raum, in dem sein farbenreiches Spiel, mal zurückhaltend und gefühlvoll mal geladen und energisch, seine volle Strahlkraft entfaltet.

Für dieses Interview traf ich Ferdinand in seiner Wohnung in Köln, um mit ihm über seine Musik und politisches Engagement zu quatschen. Außerdem hört ihr, wie es zu seiner Karriere bei AnnenMayKantereit kam. Vor allem sprechen wir darüber, wie er die Coronazeit bisher erlebt hat und was der Lockdown für ihn und sein künstlerisches Schaffen bedeutet.

So viel schonmal vorweg: Seine Band Bokoya hat in den vergangenen Monaten an gleich mehreren Alben gearbeitet. Das erste davon wird am 18. Dezember erscheinen.