Im Juni hatte ich das Vergnügen, knapp eine Stunde mit der jungen Autorin Kristin Höller zu sprechen. Als wir uns vor einigen Jahren flüchtig kennenlernten, war sie gerade noch dabei, literarisch Fuß zu fassen. Einen eigenen Roman im großen Verlag hatte sie dabei vermutlich noch nicht vor Augen. In der Zwischenzeit ist vieles passiert, also mehr als genug Stoff für ein Gespräch.
1996 geboren, ist Kristin in Bonn aufgewachsen. Bis 2019 studierte sie Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften (bzw. Germanistik und Geschichte) an der TU Dresden.
Sie war als freie Mitarbeiterin bei mehreren Zeitungen und Zeitschriften tätig. 2016 war sie Finalistin des 24. Open Mike, 2017 Teilnehmerin der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin. Sie war Preisträgerin des Schweizer Literaturfestivals Literaare 2018. Bis 2019 kuratierte und organisierte sie die Dresdner Lesereihe für junge Literatur, OstKap, im Hole of Fame. Für ihren Debütroman „Schöner als überall“ wurde sie mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet. Sie schreibt Hörspiele für das Radio, u. a. für den WDR. Kristin Höller lebt in Leipzig, wo sie auch Mitveranstalterin der queeren Lesereihe und Karaokeshow SMASH ist.
Im April erschien ihr zweiter Roman “Leute von früher” bei Suhrkamp Nova, den wir wärmstens empfehlen.