Erste Antirassistische Demonstration in Schneeberg
Als es Ende September in der Erstaufnahmestelle für Asylsuchende in Chemnitz zur Gewalteskalation kam, musste für die 730 Geflüchteten eine Lösung gefunden werden. 21 Menschen waren verletzt worden, zwei von ihnen schwer. An der zentralen Unterbringung der Geflüchteten hielt die Sächsische Staatsregierung fest, quartierte aber 500 Bewohner in eine ehemalige Schneeberger Kaserne um.
Abbildung: Campusradio Dresden
Für die kleine Gemeinde im Erzgebirge ist das eine unbekannte Situation mit weitreichenden Folgen. Die NPD ist präsent wie selten zuvor, die Fronten verhärtet. Eine solidarische Gegenbewegung mit den Geflüchteten entwickelt sich nur langsam.
Schneeberg ist nur eines von zahlreichen Beispielen dafür, wie lokale Nazigruppen derzeit wieder auf einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung bauen können. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind an der Tagesordnung. Um ähnliche Progrome wie Anfang der 90er Jahre zu verhindern, muss die antirassistische Bewegung gestärkt werden. Präsenz zeigen gegen die Stigmatisierung von Asylbewerber ist daher wichtiger denn je, auch in Schneeberg.