Ein gutes Zeichen und ein Schritt in die richtige Richtung. Denn die Zukunft der Königsbrücker Straße von der Stauffenbergallee bis zum Albertplatz ist eng mit dem Bild der künftigen Neustadt verbunden. Sollten sich die von CDU und FDP favorisierten Pläne durchsetzen, müssen sich Anwohner*innen und Neustadtfreund*innen auf enorme Veränderungen im Stadtbild gefasst machen. Es geht um Variante 7 der Baupläne.

Konkret hieße das, künftig eine vierspurige Königsbrücker Straße, die beinahe doppelt so breit ist wie heute, nämlich bis zu 20 Meter. Um dafür Platz zu schaffen müssten etwa 80 Prozent des jetzigen Baumbestandes dem Asphalt weichen. Große Teile der privaten und gewerblichen Vorgärten und bekanntlich die breiten Flaniermeilen. Beispiel Schauburg: Dort wo im Sommer die Eisdiele den kleinen Platz mit Menschen füllen kann, wäre der nach Variante 7 nur noch etwa halb so groß – mit dem charmanten Flair einer Stadtautobahn als gewaltige Trennlinie zwischen Hechtviertel und Neustadt.

Auch wenn die Stadträt*innen Variante 7 keine klare Absage erteilt haben; zumindest wurde der Beschluss verschoben. Es bleibt die also zumindest die Chance auf etwas Mitbestimmung, die die Einwohner*innenversammlung bietet. Die Initiative „Königsbrücker muss leben“ sammelte in den vergangenen 10 Tagen bereits 8.000 Unterschriften für eine sanfte Sanierung der Köni und mehr Beteiligung. Für ein lokalpolitisches Thema ist das keine niedrige Zahl. Dr. Martin Schulte-Wissermann von der Initiative nach der Abstimmung:

„Unter fairen Bedingungen werden wir natürlich versuchen, so viele Menschen wie möglich noch weiter zu erreichen. Ich hoffe auch, dass das auf dem Campus noch Kreise zieht, vielleicht auch in den Verkehrswissenschaften. Die sollen dann wirklich mal die Fragen stellen, wie die Planungsvariante 7 sich mit den Richtlinien verträgt und mit den modernen Bauweisen, wie man eigentlich Stadträume heute plant.“

Einen genauen Termin zur Einwohner*innenversammlung gibt es bisher noch nicht. Sobald dieser steht, erfahrt ihr es aber hier beim Campusradio.