Von vielen verehrt, geliebt und gelobt, von anderen verspottet, belächelt und nicht ernst genommen. Edgar Wasser nimmt sich einen dicken Pinsel in Form von Beats und Texten und malt damit gehörig über die Grenzen der Musik-Normen. Dabei mischt er alle Farben zu einem bunten Kunstwerk – “Ist das Kunst, oder kann das weg?” mag der ein oder andere gern fragen, wenn Herr Wasser von Machos, Walfang und Frauenfeindlichkeit rappt.

Seine im November 2014 erschienene Tourette-Syndrom EP kürten wir zu einem unserer Alben des Jahres. Doch auch seine aktuelle Single “Fake it till you make it” überzeugt auf ganzer Linie. Hier wird vom Scheitern gerappt, vom großen Erfolg, von den Medien, die Edgar Wasser feiern (so wie wir) und sein absoluter Durchbruch trotzdem ausbleibt. Anstatt in der Ecke zu sitzen und zu schmollen, wird einfach ein Song darüber geschrieben. Oder auch mehrere. Es sind keine sanften Melodien oder gefühlvoll gesungene Hooks, die den Hörer überzeugen. Es sind Texte à la “Auf die Fresse”, die polarisieren.

Edgar Wasser, ich bin kein Rapper, sondern nur Undenker / Der Mensch ist Gottes Werk, dann ist der Zuhälter nur Kunsthändler

Edgar Wasser in “Undenker

Was der Hörer aus der Musik mitnimmt, ist ihm selbst überlassen. Doch es steht fest, dass die Themen den Nerv unserer Generation treffen. Der schmale Grad zwischen Individualismus und Gemeinschaftsgedanken wird bei Edgar Wasser auf und ab gewandert. Deutscher Rap boomt derzeit wie schon lang nicht mehr, hier und da kommen neue Rapper um die Ecke. Doch anstatt sie alle miteinander zu vergleichen, sollten wir sie einfach alle auf einmal genießen. Denn mal ehrlich, wer will sich eine Live-Show entgehen lassen, bei der die Beats deine Arme in der Luft zum Wippen bringen und die Texte dein Gehirn ficken?

Und wir dachten unsere Generation sei aufgeklärt / Man hätte aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt / Das waren Sexisten, Schwulenfeinde, Rassisten und wir korrigierten später ihre Ansichten / Wer weiß, ob unsere Kinder dann nicht irgendwann sagen werden, dass unsere Ansichten behindert war’n?

Edgar Wasser in “Faust”

Wenn du bei dem Spektakel am 17.04. im Dresdner Puschkin dabei sein willst, dann schreib eine Email mit dem Betreff “Bad Boy” an gluecksfee@campusradiodresden.de und gewinne ein Ticket für dich und deine Begleitung. “Und lass es regnen bis ihr alle ertrunken seid!”. Lasst es regnen, lasst euren eigenen Schweis von der Decke des Puschkins regnen! Die Gewinner werden am 09.04. ab 19.10 Uhr in der Funkstube bekannt gegeben.