Wie die Sächsische Zeitung am Montag berichtete, sollen 200 Plätze für Flüchtlinge in der sanierungsbedürftigen Neuen Mensa entstehen. Das Studentenwerk Dresden hat dieses Vorhaben auf unsere Nachfrage bestätigt. Insgesamt wird der Freistaat Sachsen bis zu 14.000 Erstaufnahmeplätze für Asylbewerber bieten.

In den letzten Jahren hat die Neue Mensa eine bewegende Geschichte erlebt. Vom geplanten Abriss, zur Sanierung bis hin zur Schließung der Bierstube. Bereits vor der Schließung wurde auf schwerwiegende Mängel hingewiesen. Wassereinbrüche machten es notwendig, dass einzelne Bereiche abgesperrt werden mussten. Die gesamte Hauselektronik ist auf dem Stand zur Errichtung des Gebäudes 1978. Außerdem ist der Brandschutz kaum gewährleistet, so führen zum Beispiel Fluchtwege durch die Küchenräume. Im Oktober 2014 wurde die letzte Mittagsportion ausgegeben. Seit dem existiert das Zeltschlösschen am Nürnberger Platz als Interimslösung. Nun soll die Geschichte der Neuen Mensa ein weiteres Kapitel als Erstaufnahmeeinrichtung erhalten.

Wie das Studentenwerk mitteilte, existiert die Überlegung der Umnutzung erst seit Kurzem. Sollte das Vorhaben wie angedacht umgesetzt werden, würde das Studentenwerk Dresden die in dessen Erbbaurecht stehende Mensa befristet dem Freistaat Sachsen überlassen. Auf die aus dem Planungsverfahren bekannten Brandschutz- und Sicherheitsrisiken, baulichen Mängel sowie den Denkmalschutz habe das Studentenwerk den Freistaat hingewiesen.

Bereits heute wurde das Gebäude an die zuständigen Stellen zum Umbau übergeben. Eine Anfrage unsererseits bei der Landesdirektion Sachsen als zuständige Behörde bezüglich der Neuen Mensa sowie dem weiteren Vorgehen im Bezug auf die Brandschutz- und Sicherheitsrisiken blieb bis Mittwoch Nachmittag unbeantwortet.

Die Neue Mensa wurde 1981 eröffnet und ist eine der Schwestern der Mensen in Leipzig und Freiberg. Täglich wurden bis zu 4.500 Essen ausgegeben. Seit 2008 steht die Mensa unter Denkmalschutz. Bereits im August 2014 wurde die Essensausgabe geschlossen, im Oktober 2014 folgte die endgültige Schließung des Mensabetriebs.

Nachtrag vom 08.10.2015:

Wie die Landesdirektion Sachsen auf unsere Anfrage mitteilt, steht der Zeitpunkt für den Bezug der Räume noch nicht fest. Die Nutzungsdauer der Neuen Mensa als Unterkunft kann derzeit nicht beantwortet werden. Diese ist abhängig vom weiteren Zustrom der Flüchtlinge. Alle Mängel die dem sicheren Betrieb entgegen stehen, sollen vor dem Bezug des Gebäudes abgestellt werden. Die Direktion geht gegenwärtig von einer Nutzung für 200 Flüchtlinge aus.