Kein Bock mehr auf Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Dafür gingen letzten Montagabend etwa 1.000 Studierende in Dresden auf die Straße. Die Demonstration haben die Studentinnen und Studenten der Gruppe WHAT unter dem Demo-Motto „Für eine offene Gesellschaft – aus dem Hörsaal auf die Straße“ organisiert. WHAT ist eine Initiative des Studentenrats im Referat für politische Bildung. Ihr Ziel ist es, Studierende dazu motivieren, sich mehr politisch zu engagieren. Anlass der Demo ist für WHAT der Menschenhass und Rassismus, der in Dresden in den letzten Jahren immer offener gezeigt wurde.

Mit der Demonstration für Weltoffenheit wollen wir erreichen, dass Menschen sehen, dass es immer noch auch im Jahr 2017 wichtig ist, sich für diese Werte auszusprechen.

Georg, Gründer von WHAT

Trotz der kalten Temperaturen war die Stimmung unter den Demonstrierenden gut. Mit lauter Musik, eingepackt in dicke Winterjacken und bewaffnet mit Thermokannen zogen die Studierenden durch die Straßen. Viele Studentinnen und Studenten hatten Schilder und Transparente mitgebracht mit Slogans wie „Kein Mensch ist illegal“,  „Refugees Welcome“, „Fact checkers of the world unite!“ oder  „Girls just wanna have fun – and democratic rights“.

Auch verschiedene Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft unterstützten die Demo mit Redebeiträgen. Neben der sächsischen Staatsminiserin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping und dem Landesvorstandssprecher von Bündnis 90/die Grünen in Sachsen, Jürgen Kasek, war auch Professor Hans Müller-Steinhagen zu Gast. Der Rektor der Technischen Universität äußerte sich besorgt über die aktuelle Entwicklung in Dresden.

Direkt vor unserer Haustür hier in Dresden werden Kräfte immer stärker, die uns vorschreiben wollen, wie wir zu denken haben, wie wir die Welt zusehen haben, die nicht fragen, nicht suchen, sondern sich von Angst und Vorurteilen greifen lassen, die geistige und auch tatsächlich materielle Mauern wieder aufbauen wollen.

Professor Hans Müller-Steinhagen

Die rechte Stimmungsmache von PEGIDA und AfD schadet nicht nur der Universität, sondern auch der Stadt Dresden. Seit 2009 hat sich die Zahl der rassistischen Vorfälle verdoppelt. Das hält, so fürchtet WHAT, zukünftige internationale, aber auch deutsche Beschäftigte und Studierende fern.

Deswegen möchte WHAT sich auch in Zukunft für mehr Weltoffenheit in Dresden einsetzen. Ihr nächstes Ziel ist es zunächst, die verschiedenen Bündnisse gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu  vernetzen. Alle, die möchten, können WHAT dabei unterstützen, denn jede Hilfe ist willkommen.