Vor ein paar wenigen Jahren brach einer der essentiellen Pfeiler des Hip-Hop-Images unangekündigt und unter großem Aufsehen einfach weg: der Anspruch, sich selbst ernst zu nehmen. Aus der Staubwolke dieser Trümmer erstieg ein neues Genre, das bis dato immer noch niemand wirklich erfassen kann. 

„Das ist kein festes Genre, sondern einfach so ein Ästhetik-Sound-Gewülst. Halt nicht wirklich greifbar.“ 

LGoony, 2015

Was da erschaffen wurde, wissen nicht einmal die Protagonisten selbst. Doch wer interessiert sich für Definitionen, solange das Konzept aufgeht? Inhaltlich geht es um Dekadenz und um Wasted Youth, darum sich mit Reichtum zu betrinken und im Champagner zu ertrinken. Äußerlich geht es um das Inhaltliche. Weiße Ralph Lauren-Caps, silberne Uhren und goldene Zukunftsvisionen sind in jedem Musikvideo zu finden. Hört sich so nicht allzu weit entfernt von den altbekannten Hip-Hop Klischees an, ist es aber. Denn im Gegensatz zu ihren Rapkollegen lassen sich LGoony & Co. anmerken, dass sie sich und alle Anderen nicht allzu ernst nehmen. Alles wird übertrieben, alles muss glänzen und alles wird von treibenden, eingängigen Beats untermalt.

Anfangs wurde LGoonys Aufstieg von YSL Know Plugs (a.k.a. Money Boy) Glo Up Dinero Gang gefördert, doch mittlerweile hat er sich von der Gang abgekapselt und macht sein eigenes Ding. Fünf Releases kamen in den letzten drei Jahren für lau auf den Markt, die für den Bock sprechen, den der Junge hat.

Also ihr Cloudrap-Fans und Neugierig-Gewordene! Strömet am Sonntag um 20:00 in Scharen in die Groovestation, lasset euch von der neuen, deutschen Hip-Hop-Generation überrumpeln und wenn ihr das alles kostenlos wollt, so schreibet uns eine Mail mit dem Betreff „LGoony“ and gluecksfee@campusradiodresden.de und hoffet, dass das Glück mit euch ist.