Drei Tage lang werden bei der vierten Ausgabe des TransCentury Update u.A. im UT Connewitz einige höchst spannende Musiker_innen auftreten. Wir haben das Line Up etwas genauer unter die Lupe genommen und einige Empfehlungen zu verkünden.

KOKOKO!
Gleich in der ersten Nacht des Festivals gibt es ein absolutes Highlight und dazu ein Grund, endlich mal wieder zu tanzen. Das Kollektiv KOKOKO! stammt aus der aufstrebenden alternativen Szene Kinchasas und vereint traditionell afrikanische Rhythmen und Sounds mit gekonnt platziertem Elektronikeinsatz. Heraus kommt sehr energetische, treibende Musik, die musikalische und kulturelle Grenzen zu sprengen vermag. Zudem sind KOKOKO!s intensive Bühnenauftritte unvergessliche Erlebnisse, bei denen kein Stein auf dem anderen bleibt.
Fr, 24:00, Conne Island

https://www.youtube.com/watch?v=m3MsKIyP58c

 

Cate Le Bon

Cate Le Bon ist mit Sicherheit eine der bekannteren und routinierteren Acts beim diesjährigen TransCentury Update. Seit nun zwölf Jahren ist die Waliserin auf den internationalen Musikbühnen unterwegs und nicht erst seit ihrem grandiosen letzten Solo-Album Reward (das sogar in unseren Alben des Halbjahres 2019 seinen Platz fand) ein gar nicht mehr so geheimer Geheimtipp. Le Bons eigenwilliger Psych-Dream-Indie-Folk (oder so) in Verbindung mit ihrer zärtlichen Lyrik vermag es, wunderschöne Melancholie heraufzubeschwören – was will man mehr?
Sa, 22:00, UT Connewitz

 

International Music & The Düsseldorf Düsterboys

Während Pedro Crescenti und Peter Rubel auf ihrem 2018 erschienenen Album Die besten Jahre mit Velvet-Underground-ähnlichem Gitarrenspiel und kryptischer Ruhrpott-Poesie so sehr begeisterten, dass sich die deutschsprachige Musikpresse in wilden (und berechtigten) Schwärmereien verlor, brachten die beiden in diesem Jahr in leicht veränderter Besetzung ihr Debüt-Album unter dem Namen The Düsseldorf Düsterboys heraus. Musikalisch eine Nummer bescheidener und gemütlicher ist Nenn mich Musik ein nicht minder spannendes Projekt geworden. Wer heutzutage nach deutschsprachiger Musik sucht, die über die “Deutschpoeten”-Playlist bei Spotify hinausgeht, stößt hier auf eine wahre Schatzgrube. In welcher Besetzung auch immer: in den letzten Jahren gab es hierzulande nichts spannenderes.

International Music: Sa, 23:45, UT Connewitz, The Düsseldorf Düsterboys: So 16:00, Schnellbüffet Süd

 

Jessica Pratt

Joni Mitchell- oder David Crosby-Vergleiche ließen nicht lange auf sich warten, als Jessica Pratt im Jahre 2012 ihr gleichnamiges Debüt-Album veröffentlichte. Pratts Lieder, die sich klar am Folk der 60er Jahre orientieren, kommen so zerbrechlich und behutsam daher, dass man manchmal fürchtet, dass sie sich einfach in Luft auflösen. Gott sei Dank passiert das natürlich nicht – mittlerweile hat die Anfang 30jährige drei Alben auf dem Buckel – es dürften noch einige folgen. Als letztes Konzert des Festivals definitiv noch einmal ein ganz großes Highlight, nach dem auch das Einschlafen besser gelingen sollte als je zuvor.

So, 21:50, UT Connewitz

 

In diesem Sinne: Viel Spaß!