5:30 Uhr reißt mich mein Wecker an einem grauen Morgen im Herbst aus dem Schlaf. Noch ganz benebelt raffe ich mich aus dem Bett, denn ich schaue mir heute mal genauer an, wer wie das Essen in der Alten Mensa auf unsere Teller zaubert.

Eine Stunde später betrete ich mit Küchenleiterin Frau Jacqueline Wolff durch den Personaleingang die “Katakomben” der beliebten Mensa auf der Mommsenstraße. Vor uns erstreckt sich ein Gewirr aus Gängen. Auf dem Weg zur Küche kommen wir an der Pastamaschine für die berühmte hausgemachte Pasta vorbei.

“Die frische Pastatheke ist extrem gefragt, da sind die Portionen hochgegangen. Also Nudeln gehen jedes Semster […] 100 Kilo allein für die frische Pasta.”

Jacqueline Wolff, Küchenleiterin

Im Büro bekomme ich schließlich einen Kittel und eine Mütze, bevor es in die riesige Küche mit überdimensional großen Kübeln geht. Danach machen wir direkt zum Warencheck weiter. Frisches Gemüse in Hülle und Fülle: Paprika, Zwiebeln, Tomaten oder Zucchini. Gerade kommt wieder eine Lieferung rein. In einem großen Fahrstuhl gelangt die Ware nach unten und wird mit großen Rollis in die Lagerräume gebracht. Doch da verweilen die meisten Produkte nicht lange:

“Die zehn Rollis, die heut gekommen sind, sind in zwei Tagen wieder raus. Dann kommen wieder zehn oder fünfzehn. Mit Lagern ist nicht viel. Wir haben einen relativ großen Wechsel und keine große Lagerhaltung, sodass immer wieder die frische Ware reinkommt.”

Robby, Lagerverantwortlicher

Nun geht es Richtung Lager, bestehend aus drei Kühl- und zwei Gefrierkammern und dem Trockenlager. Vor den Gefrierkammern hängt ein Wintermantel, den bräuchte man bei -18 Grad vermutlich auch. Außer der Dieter, der gerade den Rolli voll neuer Ware bringt. Dieter ist halt hart im nehmen, aber nur kurz. Weiter geht’s für uns ins Trockenlager, groß wie die Grundfläche eines Eigenheims.

Zurück in der Küche kümmert man sich unter anderem, wie sollte es anders sein, um die Pasta. Carbonara steht heut auf dem Plan. Da die Zeit wie im Flug vergeht, gibt es nun erstmal Frühstück.


Damit endet der erste Teil von Anne’s Tag in der Großküche von Frau Wolff.

Noch mehr?

Im ersten Teil unserer Reihe Wie geht Mensa? erfahrt ihr, wie viele Mengen die Studierenden im Jahr eigentlich verputzen und wie es Frau Herold (Leiterin für Beschaffung) schafft, alle Waren im Überblick zu behalten. In der nächsten Folge der Reportage von Anne erfahrt ihr unter anderem, worin der Unterschied zwischen Gastronomie und Großküche besteht.